Christen auf dem Rückzug


Anti Minarett Bulletin vom 12. Januar 2012

>>
Download PDF-Datei

Die Landeskirchen in der Schweiz glaubten, den Religionsunterricht an der Volksschule nur dadurch retten zu können, dass sie seiner Ausrichtung auf alle Religionen dieser Welt zustimmen würden.

Dieses Nachgeben wurde als «fortschrittlich» ge-priesen. Der neue, in alle Religionen einführende Unterricht sei «ein Erfolg», er «werde geschätzt». So verkünden es uns die Medien.

Stoffprogramm
Uns liegt ein sogenanntes «Lernprojekt» vor, wie es hier in der Schweiz im neuen, alle Religionen ins Auge fassenden Volksschul-Unterricht künftig zur Anwendung kommen soll, teilweise auch bereits angewendet wird. Sein Titel «Was glauben Ibrahim und Aisha? Eine Reise in die Welt des Islams». Es war zeitweise einsehbar unter www.lernprojekt-religion.ch. Es wurde inzwischen von der Website wieder entfernt.

Der Unterricht beginnt mit der Vermittlung der «fünf Säulen» des Islams. Zunächst sollen die Kinder die «Vielfalt erleben», die von islamischen Festen ausgeht: Musik, Farben, Bilder stehen im Vordergrund. Und Gegenstände seien zu basteln.

Türkische Pop- und traditionelle Musik wird in einem Postenlauf vermittelt. Ali erzählt dabei vom Leben in der Moschee. Die Kinder dürfen sich rituell korrekt waschen, einen Gebetsteppich korrekt (gegen Mekka) ausrichten und sich in gleicher Richtung verneigen. Die Koran-Gebote zum Fastenmonat sind ebenso Unterrichtsstoff wie das Erlebnis Koranschule. Die traditionelle Kleidung der Muslime wird den Kindern vermittelt: Turban für den Vater, Schleier für die Mutter.

Theater
In Theatern wird die Bedeutung religiöser islamischer Feste eingeübt – und dann der ganzen Schule vorgeführt. Den oberen Primarklassen wird die Geschichte Mohammeds und der Verbreitung des Islams unterrichtet. Das Vermittelte wird geprüft mit sogenannten Lücken-Texten: Lücken in vorgegebenen Texten müssen richtig ergänzt werden.

Fragen
Ob von muslimischen Kindern (und Eltern) gleiche «Lernbereitschaft» dem christlichen Glauben gegenüber erwartet wird – darüber steht im vorliegenden «Projektpapier» nichts. Man darf das allerdings bezweifeln. Zu gross und zu rasch wachsend ist die Zahl der Schulen in der Schweiz, in denen Christliches aus dem Unterricht konsequent entfernt wird. Vor Weihnachten werden zwar Weihnachtslieder gesungen – aber nur von Sternlein, von Waldschlittenfahrten des Sami-
chlaus, von Lichtlein, von Guetzli. Kein Wort aber von Christi Geburt.

Unterwerfung
So findet Unterwerfung statt. Sie geschieht, weil – begründet oder nicht begründet – angenommen wird, muslimische Eltern würden sich zur Wehr setzen, wenn ihre Kinder in der Schule ausdrücklich mit der christlichen Grundlage abendländischer Kultur vertraut gemacht würden.

Als ob Toleranz Wirklichkeit werden könnte, wenn sie nur den Christen abverlangt wird. Verleugnung unserer christlichen Wurzeln hat nichts mit Toleranz zu tun – schon gar nicht, wenn kirchliche Funktionäre dabei mitmischen.

Wer Verzicht auf eigene Wert- und Glaubensüberzeugungen als angeblichen Toleranz-Beweis verlangt, der fördert in Wahrheit Machtansprüche anderer, die mit Toleranz nichts, aber auch gar nichts «am Hut haben».

Ulrich Schlüer


(C) 2007-2017 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken